Wie das Konzept Franchise funktioniert: 4 Dinge, die Du beachten solltest

Wie funktioniert Franchise

Der Aufbau eines Franchisesystems stellt für viele Unternehmer eine große Chance dar, um in die Selbstständigkeit zu starten. Unsere CEO und Co-Founderin Tina hat diesen Schritt gewagt und sich mit Cosmo Burger einen langersehnten Traum erfüllt. Aber auch der Einstieg in ein bereits bestehendes Franchisesystem bietet eine attraktive Möglichkeit, um in der Gastronomie Fuß zu fassen. Doch wie genau funktioniert nun ein Franchise? Welche Vor- und Nachteile sind damit verbunden? Und was solltest Du generell beim Franchising beachten? Dies möchte ich Dir in folgendem Artikel zeigen.

Franchise auf einen Blick

Beim Franchising handelt es sich um ein Konzept, bei dem die Rechte an einer Marke an einen Unternehmer vergeben werden. Das heißt, dass ein Unternehmen nicht alle seine Filialen selbst betreiben muss. Stattdessen wird die unternehmerische Leitung und Verantwortung an selbstständige Unternehmer vergeben. Die zwei Akteure, die hier im Spiel sind, werden auch als Franchisegeber (Unternehmen) und Franchisenehmer (Selbstständiger) bezeichnet.

Als Franchisenehmer kaufst Du dem Franchisegeber eine Lizenz ab und kannst somit gegen diese Gebühr das Geschäftsmodell in einer neuen Filiale umsetzen. Dabei erhältst Du nicht nur die Rechte, die jeweiligen Produkte oder Dienstleistungen zu vermarkten. Ebenfalls verpflichtest Du Dich, die Filiale nach den Richtlinien des Franchisegebers zu betreiben. Von Corporate Identity über Unternehmensphilosophie bis Betriebsorganisation: das gesamte Know-how des Franchisegebers ist im sogenannten Franchise-Handbuch genau ausformuliert.

Zusätzlich zum Franchise-Handbuch wird ein Vertrag aufgesetzt, der die rechtliche Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen Franchisegeber und -nehmer bildet. Hier sind zum Beispiel die Dauer des Franchisings, die Höhe der Gebühren oder die Pflichten des Unternehmens festgelegt.

Die Vor- und Nachteile von Franchising

Egal ob Du ein eigenes Franchisesystem aufbaust oder in ein erprobtes Modell einsteigst: Beide Optionen bringen Vor- und Nachteile mit sich. Aus Sicht des Franchisegebers solltest Du daher über folgende Punkte Bescheid wissen:

Vorteile aus Sicht des Franchisegebers

  • schnellere Vermarktung mit weniger Risiko
  • Einkünfte aus Einstiegs- und laufenden Gebühren
  • keine Investition in neue Geschäftsräume
  • Aufgabenteilung mit Franchisenehmern

Nachteile aus Sicht des Franchisegebers

  • Aufbau des Systems ist zeitintensiv
  • Suche und Auswahl geeigneter Franchisenehmer
  • mögliche Gefährdung von Ruf und Markenimage
  • hoher Kontrollaufwand
Franchise Restaurant

Für Franchisenehmer ergeben sich folgende Vor- und Nachteile:

Vorteile aus Sicht des Franchisenehmers

  • geringeres Risiko durch erprobtes Geschäftsmodell
  • Unterstützung durch Schulungen und Weiterbildungen des Franchisegebers
  • etablierte Marke
  • Übermittlung von Know-how durch Franchisegeber
  • Erfahrungsaustausch im Netzwerk
  • Arbeitsaufteilung mit Franchisegeber

Nachteile aus Sicht des Franchisenehmers

  • hohe Startinvestition
  • langfristige Bindung
  • Abhängigkeit vom Franchisegeber
  • wenig bis keine Entscheidungsfreiheit
  • Gebührenbelastung

Wie Du siehst, kannst Du als Franchisegeber und -nehmer von einigen Vorteilen profitieren. Genauso gibt es aber auch einige negative Punkte, die Du berücksichtigen solltest.

4 Dinge, die Du beachten solltest

Falls Du mit dem Gedanken spielst, den Schritt in Richtung Selbstständigkeit mit Franchise zu wagen, solltest Du Dich neben den Vor- und Nachteilen auch mit anderen Faktoren auseinandersetzen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob Du nun ein eigenes Franchisemodell aufbauen oder in ein erprobtes Franchisesystem einsteigen willst. Damit Du Dir einen Überblick verschaffen kannst, habe ich eine Liste mit 4 wesentlichen Dingen zusammengestellt, die Du bei Franchise beachten solltest.

1. Informiere Dich

In diesem Artikel habe ich Dir bereits einen kurzen Einblick in das Konzept Franchise gegeben. Um mit Franchising durchzustarten, solltest Du Dich jedoch gründlicher damit beschäftigen. Welche Qualifikationen werden als Franchisegeber oder -nehmer häufig erwartet? Welche Aufgaben und Pflichten sind mit den beiden Akteuren verbunden? Was gibt es über das Franchise-Handbuch und den Franchise-Vertrag zu wissen?

Gute Anlaufstellen dafür sind zum Beispiel Franchise-Verbände des jeweiligen Landes, in dem Du Dein Franchisesystem aufbauen willst, oder Online-Portale, die Glossare und wertvolle Informationen zum Thema Franchising anbieten.

2. Finde das richtige System für Dich

Hier geht es darum, zu entscheiden, ob Du lieber in ein bestehendes Franchisesystem einsteigen oder Dein eigenes Franchisemodell gründen willst. Bei beiden Optionen stehen unterschiedliche Punkte im Vordergrund, die Du berücksichtigen solltest.

Wenn Du Dich dazu entschlossen hast, Dich einem bestehenden Franchisesystem anzuschließen, ist es zunächst wichtig, die Branche festzulegen. Willst Du lieber ein Burgerlokal eröffnen oder doch eher Franchisenehmer einer Coffeeshop-Kette werden? Hast Du Dich für etwas entschieden, kannst Du mit der Recherche beginnen. Dabei ist es empfehlenswert, dass Du Dir einen Überblick über infrage kommende Franchisesysteme verschaffst und versuchst, so viel wie möglich über sie herauszufinden.

Wenn Du jedoch ein eigenes Franchisemodell aufbauen willst, solltest Du vor allem folgenden Punkt beachten: Besitzt mein Unternehmen die notwendige Franchise-Eignung? Denn nicht jedes Geschäftsmodell lässt sich vervielfältigen. Hier kannst Du beispielsweise Rat bei Franchise-Beratungsunternehmen suchen, die Dir helfen herauszufinden, ob Dein Unternehmen franchisefähig ist.

Wie funktioniert Franchise?

3. Sei Dir über die finanzielle Situation bewusst

Ein weiterer wichtiger Punkt, den Du beim Franchising auf jeden Fall beachten solltest, sind die finanziellen Mittel. Denn der Start ins Franchising ist mit gewissen Kosten verbunden. Wenn Du ein eigenes Franchisesystem aufbauen möchtest, ist es wichtig, Dein Budget aufzustellen sowie eine Liquiditäts- und Investitionsplanung zu erarbeiten.

Beim Einstieg in ein erprobtes Franchisesystem unterscheidet sich die aufzubringende Summe je nach System und setzt sich aus mehreren Elementen zusammen. So sind neben einer Eintrittsgebühr auch monatliche Zahlungen sowie Gründungskosten fällig. Außerdem solltest Du bedenken, über eine ausreichende Reserve zu verfügen.

4. Mach Dir Gedanken über die Zukunft

Ebenfalls solltest Du Dich damit befassen, wie Dein Plan für die Zukunft aussieht. Was genau willst Du mit Deinem Franchise erreichen? Wie könnte Deine mögliche Exit-Strategie lauten? Denn wie bei jedem Geschäftsmodell ist es sinnvoll, ein wenig vorauszudenken und zu planen. So kann dies zum Beispiel dabei helfen, Bereiche zu identifizieren, in denen Herausforderungen auftreten können.

Franchise: Auch etwas für Dich?

Sowohl der Aufbau eines eigenen Franchisesystems als auch der Einstieg in ein bereits bestehendes Modell stellen in der Gastronomie interessante Möglichkeiten dar, um in die Selbstständigkeit zu starten. Bevor Du damit loslegst, ist es jedoch ratsam, dass Du Dich gründlich über die Vor- und Nachteile beider Optionen informierst. Auch solltest Du Dir Gedanken über einige wesentliche Faktoren machen und diese beim Start in die Franchise-Selbstständigkeit beachten.

Erik | RESTAURANTLEITER
Rein zufällig stolperte Erik mit 19 Jahren als Barkraft in die Gastro und hat seitdem einen beeindruckenden Karriereweg zurückgelegt. Nun kümmert er sich als Restaurantmanager in der Cosmo Filiale in Wien um alles mögliche. Auch wenn Erik nicht mehr hinter der Bar arbeitet, ist das Experimentieren von Cocktails eine Leidenschaft geblieben. Seine Favoriten: Jedi Libre und Darthquiri.

Achtung: Cosmo Burger ist kein reales Konzept, sondern demonstriert nur die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Gastronomie.